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FARM TØ TABLE 

Die Gegend am Graben in Wien gilt normalerweise nicht gerade als Start-up-Hotspot. Und schon gar nicht gilt die Meile um den Stephansdom als ein Revier mit bäuerlichem Gepräge. Dennoch besteht bei Digital First in der Wallnerstrasse eine Ballung von Jungunternehmern, die mithilfe neuer Technologie Innovationen im Food- und Agrarbereich umsetzen. Technologien wie Social Media Produktplattformen und Blockchain revolutionieren gerade die Branche. Der Clou besteht dabei darin, für kleine Produzenten und Landwirte smarte Effizienzen bei Logistik, Verarbeitung und Vermarktung ähnlich denen großer Industrieplayer zu etablieren aber dennoch individuell zugeschnittene, gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel auf die Tische von Konsumenten zu bringen. Diese schätzen solch sorgsamen Umgang und die Pflege von Spitzenqualität für erstklassige Produkte nicht zuletzt, weil diese dank Hightech auch noch bezahlbar bleiben.

Wenn, dass ganze dann auch noch mit einem einfach sympathischen Kommunikationsstil von der Farm auf den Tisch kommt  und Menschen anregt miteinander ins Gespräch zu kommen, dann ist das Konzept von FARM TØ TABLE komplett.

Die Gründer haben einen Hintergrund in der Lebensmittelbranche und haben zum Beispiel den hippen Prosecco Desiderio One erfolgreich am Markt etabliert. So wie Farbod Sadeghian, der nach der Ausbildung zum Wirtschaftsmanager sein Wissen in Lugano, Dubai, Malaysia, Teheran und Los Angeles einsetzte um Technologie Unternehmen zu initiieren und zu leiten. Als Neo-Wiener und Start-up Spezialist sowie Investor hat er erkannt, dass Technologie sich besser einsetzen lässt, wenn Menschen spüren, dass sie einen unmittelbaren emotionalen Gewinn mit dem Vorteil in Preis und Leistung verknüpfen. Dieses Wohlgefühl steigert sich noch, wenn die technische Lösung,  gezielt sinnliche und kulinarische Genüsse auf den Tisch bringt und das noch dazu global und dabei dennoch mit grünem Foodprint.

 

Sadeghian hat beobachtet, dass viele Konzerne in puncto Innovationen und neue Geschäftsmodelle im Agrar- und Food-Bereich inzwischen mehrgleisig fahren, wie das sonst vor allem in der Pharmaindustrie üblich ist. Sie investierten in entsprechende Fonds, aber auch direkt in Start-ups, um die eigene Organisation mit externer Innovation vertraut zu machen.

Schließlich kauften sie junge Unternehmen, wenn sie vor dem Exit standen. „Vor allem große Familienunternehmen hier in Europa verstehen das. Da gibt es schon eine gewisse Reife“, so Sadeghian.

Fazit
Die Dynamik im Food-Bereich dürfte in den nächsten Jahren noch zunehmen. Aus Sicht zahlreicher Experten steht man erst am Anfang einer langen Entwicklungsreise, in deren Verlauf die Investitionen deutlich zunehmen werden – nicht zuletzt auch eine Folge der gegenwärtigen Pandemie. Wenn die Corona-Krise uns etwas lehrt, ist es, dass Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit und Gesundheit sehr relevant sind.

 

Bio&Bytes

Die digitale Revolution verläuft in Schieflage. Wir scheinen gegen die Algorithmen zu verlieren. Es wird alles veregelt, vernutzt und verrechnet und das Humane wird zwischen den Bits und Bytes zerrieben. Die Blockchain Technologie lässt uns hoffen, dass wir das anders hinkriegen.  “Pear to Pear” Technik verknüpft sich eng mit ökonomischen Grundbedingungen und eine der Hoffnungen ist, das Wirtschaften und Produzieren mithilfe von Algorithmen und Mathematik von Herrschaftsstrukturen unabhängiger macht.
Bei der Blockchain geht es darum, wie wir den Wert tauschen – diese Technologie ist auch eine Fortsetzung einer sehr alten Geschichte der Menschheit – als Menschen reduzieren wir so weit wie möglich die Ungewissheit über die Anderen, damit wir Werte gerecht austauschen können.
Wir treten jetzt in eine radikale demokratischere Veränderung ein, wie wir zukünftig Werte handeln können. Wir können die Unsicherheit jetzt ohne große regulierende Institutionen minimieren, und zwar mit Technik alleine. Distributed Ledger Technology ist keine App, ist kein Programm.  Blockchain ist wie eine Wikipedia für Werte, für Vermögenswerte, für Verträge, für Vertrauen.

 

Blockchain kann “grün” und machts persönlich

Die Blockchain-Technologie wird als Innovation gepriesen, die das Potenzial hat, die Ernährungswirtschaft grundlegend zu verändern. Experten bezeichnen sie als nächsten großen Entwicklungsschritt des Internets nach der Einführung der Cloud und des Internet-of-Things. Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Begriff Blockchain uns nicht in der Zeitung anspringt. Die Finanzwelt vermeldet laufend neue Investitionen. Aber was heißt das für die Praxis der Landwirtschaft? Ist die Blockchain dort mehr als Hype und heiße Luft?

 

Rückverfolgbarkeit in der Kette

Wer Antworten auf diese Fragen sucht, muss zuerst verstehen, dass es „die eine Blockchain“ gar nicht gibt. Jede Industrie muss eigene Anwendungen und Lösungen entwickeln. Es komme darauf an, welche Daten man zu welchem Zweck tracken will. So ist eine Blockchain im Food-Bereich auch nicht für alle zugänglich, so wie die Kryptowährung Bitcoin. Sie wird nur zwischen Teilnehmern einer zusammengehörigen Lieferkette aufgebaut und durch Autorisierungen abgesichert was eine direkte Verbindung zwischen Hersteller und Kunde ermöglicht und den oft die Bedingungen diktierenden Handel theoretisch außen vor lässt.

 

Mit Blockchain in Richtung Zukunft bei FARM TØ TABLE

Wie sieht nun der konkrete Einsatz bei den Bauern, den Herstellern und Kunden auf der FARM TØ TABLE Plattform aus und wie kann Blockchain für die Branche und die Beteiligten wirklich hilfreich sein?

Fälschungen führen zu großen finanziellen Verlusten, nicht nur für Produzenten, sondern auch für das Gemeinwohl durch Steuerausfälle. Im Falle von Lebensmittel können die Konsequenzen schwerwiegender und nicht nur finanziell sein: Gefälschte Produkte können keine oder falsche, aktive Inhaltsstoffe beinhalten und deshalb von minderer Qualität, geschmacklos bis schädlich sein. Blockchain-Technologien können hier Abhilfe schaffen und entwickelten sich über die letzten Jahre rasant weiter. So ermöglichen sie es reibungslos ohne Mittelspersonen oder -institutionen effizient zu operieren, erlauben schnellere Transaktionen und größere Transparenz und schaffen so Sicherheit und Vertrauen in ein Produkt.

Die ProduzentInnen der Lebensmittel bringen QR-Codes auf ihren Waren an, die KundInnen dann scannen. Damit erhält man sämtliche zum Produkt gespeicherten Informationen direkt auf das Handy-Display. Damit kann man einerseits die Lebensmittel lückenlos rückverfolgen, andererseits wird ein gezielter Austausch an Informationen zwischen Hersteller und Endverbraucher möglich. So werden Verbraucher und Produzenten direkt über die App miteinander verknüpft. Sie tauschen sich da über Herkunft, Qualität und Zubereitung direkt miteinander aus. Blockchain machts persönlich und das ist durchaus überraschend.

Beide Seiten erhalten so zum Beispiel explizites Wissen über Oliven von einem bestimmten Hain, an einer eindeutigen Hanglage zu einer spezifischen Erntezeit. Weiters darüber wie lange sie gelagert wurden und wie Sie auf den Tisch gelangten. Daten zu Qualität und Foodprint inklusive. Im Zuge des Projektes planen wir auch ein Token-System, das KonsumentInnen dazu motivieren soll, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen.

Für die Umsetzung arbeitet FARM TØ TABLE mit CODE ÎNTUITIF zusammen. Das Wiener Unternehmen konzipiert Blockchain-Applikation unter anderem im Food Tracing, die es KonsumentInnen via QR-Code ermöglicht, auf der Plattform registrierte Lebensmittel nachzuverfolgen.

 

 

 

 

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